MIO 3d-gedruckte Zahnbürste 3d printed toothbrush
Trends aus dem 3D-Druck

Zwei Varianten mit Wechselborsten

MIO- Eine 3D-gedruckte Luxus-Zahnbürste aus Metall

Spritzgegossene Zahnbürsten aus Plastik werden schon seit längerer Zeit produziert, doch nun stellt das italienische Unternehmen Zare die 3D-gedruckte Zahnbürste „MIO“ (dt. „Mein“) in zeitlosem Design aus Metall vor.


Wie Zare zum 3D-Metalldruck kam

Andrea Pasquali

Andrea Pasquali, Mitinhaber von Zare:

„In der Krisenzeit 2008 bis 2010 suchten wir als Dienstleister im Prototyping und der Kleinserienfertigung nach neuen Geschäftsfeldern und Herstellungsmöglichkeiten. In diesem Zusammenhang sind wir auf das Thema Additive Manufacturing und dessen Chancen  gestoßen. Relativ schnell erkannten wir die besonderen Stärken dieser Fertigungstechnologie gegenüber konventionellen Verfahren für unsere Kunden aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Medizin- und Dentaltechnik, dem Motorsport oder der Verpackungsindustrie. Die Vorteile lagen auf der Hand – AM sparte Zeit und Geld. Produkte waren schneller verfügbar, es gab keine Werkzeuge oder Vorlaufkosten. In Bezug auf Funktionalität und Geometriefreiheit liegen hier bislang unbekannte Möglichkeiten, ein Bauteil zu designen. Die generelle Aussage, dass die Herstellung mittels AM zu teuer sei, wollten wir nicht gelten lassen, da es insbesondere darauf ankommt, die richtigen Bauteile für die additive Fertigung zu identifizieren. Im Jahr 2009 schafften wir uns daher den ersten 3D-Kunststoffdrucker an.“

Zunehmende Anfragen nach metallischen Produkten signalisierten Zare die wachsende Bedeutung des 3D-Metalldrucks. So begann man zunächst, Metallprojekte generell mit einem Dienstleister abzuwickeln. Schnell zeigten sich aber Stolpersteine, insbesondere bei der Oberflächengüte. Im Jahr 2013 beschaffte sich Zare daher seinen ersten eigenen 3D-Metalldrucker – eine M2 cusing von Concept Laser.

Andrea Pasquali:

„Das war ein logischer Schritt in die 3D-Welt mit Metallen für uns. Wir konnten Anfragen und Aufträge eigenverantwortlich, schnell und vor allem konstruktiv abwickeln. Heute liegt unser Verhältnis von Kunststoff- zu Metallprodukten bei 40 zu 60.“

Durch die Erfahrungen mit konventionellen Techniken der Zerspanung oder dem Prototyping in Kunststoff konnte Zare demgegenüber sehr frühzeitig die Stärken des 3D-Metalldrucks erkennen und seine Kunden auf die neuen Möglichkeiten einstimmen.


Vom Alltagsgegenstand zum Luxusgut

Obwohl Zare im 3D-Metalldruck bereits erfolgreich unterwegs war, lag die Idee einer Designer-Zahnbürste aus Metall natürlich nicht unbedingt nahe. Auch nicht, als Andrea Pasquali im Jahr 2015 auf den bereits aus anderen Projekten bekannten österreichischen Designer Christoph Nussbaumer zuging, um mit ihm zusammen den Grundstein für ein weiteres Standbein zu schaffen. Inspiriert von der gemeinsamen Begeisterung für die Geometriefreiheit, welche die AM-Technologie mit sich bringt, entstanden verschiedenste Ideen. Ziel war es, aus einem normalen Gegenstand des alltäglichen Gebrauchs ein Luxusgut zu kreieren, welches so noch nicht erhältlich war und formbedingt nur additiv herzustellen wäre. Letztendlich entschied das Bauchgefühl. Die Wahl fiel auf eine „individualisierbare“ Zahnbürste aus Metall. Die Herstellkosten waren dabei nicht entscheidend. Das einzigartige Design, der Exklusivitätsgedanke sowie die Benutzerfreundlichkeit, in diesem Fall die Ergonomie, standen im Vordergrund. Bei Zare, einem Unternehmen ursprünglich aus dem Prototyping kommend, führten diese Abhängigkeiten zu einem neuen Ansatz.


Warum die bisher 3D-gedruckten Zahnbürsten nicht aus einem Edelstahl oder Titan fertigen?

Beide Materialien sind dem Zahnarzt geläufig und für den oralen Einsatz zertifiziert. Edelstahl 316L ist in der Dentaltechnik verbreitet. Titan ist biokompatibel und insbesondere für Allergiker in hohem Maß attraktiv. Zudem strahlen beide Materialien die gewünschte Wertigkeit und Exklusivität aus. Die logische Ableitung: Beide Materialien eignen sich perfekt zur Herstellung des angedachten Designs. Die Erfahrung versprach auch: Mit einer M2 cusing Multilaser von Concept Laser wäre auch eine sehr gute Oberflächenqualität zu erzielen. Gerade im oralen Bereich, einem sehr sensitiven Bereich, kommt es auf eine perfekte Oberflächenqualität des Endproduktes an. Deshalb erfolgt auch eine rein manuelle Nacharbeit der Zahnbürste, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen und maximalen Gebrauchskomfort zu gewährleisten.

Zu den Spezifikationen der M2 cusing


Nützlich, exklusiv und nicht zu extravagant

Christoph Nussbaumer, österreichischer Designer:

„Ich erinnere mich noch sehr gut, als wir, Andrea Pasquali und ich, uns das erste Mal für ein neues Projekt in meinem Büro trafen. Wir dachten über ein Produkt nach, das die extreme formale Designfreiheit der additiven Fertigung abbilden konnte. Wir werteten mögliche Produkte wie Fahrräder, Lampen und Schmuck aus. Bei Schmuck hielten wir inne. Schmuck bedeutet handwerkliche Kunst in allen Phasen, von der Idee und Fertigung bis zur Veredelung. Auf der anderen Seite war uns auch klar: Wir wollten ein funktional nützliches Produkt kreieren. Ein Produkt, das man jeden Tag benutzt, wie z.B. eine Zahnbürste. Nützlich, exklusiv und nicht zu extravagant, denn man zeigt seine Zahnbürste nicht als Statussymbol. Letztendlich haben wir ein alltägliches Objekt in ein kostbares, personalisiertes Juwel verwandelt, welches den Besitzer jeden Tag begleitet, darüber hinaus aber zeitlos ist.“


Rechts- oder Linkshänder, Edelstahl oder Titan

Nach rund einem halben Jahr hatte man sich auf zwei Design-Varianten festgelegt, welche jeweils in der Ausführung für Rechtshänder und Linkshänder sowie in zwei verschiedenen Materialen (Edelstahl 316L und Titan) erhältlich sind. Beide Design-Versionen wurden patentiert. Jede Zahnbürste hat eine Seriennummer und ist individualisierbar. Die Oberfläche kann matt, poliert oder galvanisiert geordert werden, oder in der Version MIO Raw ohne weitere Oberflächenbehandlung.

Mit seinem ergonomischen Design und wechselbarem Borstenkopf, dessen Grundkörper aus Silber besteht, ist die 3D-gedruckte Zahnbürste extrem langlebig, individualisierbar und signalisiert ein neues Niveau der Wertigkeit in der Anmutung. Dies wird auch durch die hochwertige Verpackung, in der das gesamte Set ausgeliefert wird, unterstrichen, die zudem mittels 3D-Kunststoffdruck hergestellt wird.


Quellen: Zare, Concept Laser, MIO


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