Die Handelskammer Hamburg befragte 257 Hamburger Firmen zum Thema 3D-Druck. Rund zwei Drittel der Befragten seien diesbezüglich noch skeptisch, besonders die hohen Anschaffungskosten und fehlendes Fachwissen sprechen gegen den Einsatz der Technologie. Mit einem Demonstrationszentrum möchte die Handelskammer nun diesen Zweifeln entgegenwirken.
Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Prof. Hans-Jörg Schmidt-Trenz:
Wir müssen 3D-Druck-Know-how in der Breite der Hamburger Wirtschaft systematisch aufbauen und den entsprechenden Anpassungs- und Investitionsbedarf bei der Aus- und Weiterbildung befriedigen.
Hierzu zähle auch die Möglichkeit für Unternehmen, sich in einem Demonstrationszentrum mit der 3D-Technologie vertraut machen zu können. Damit gebe man den Hamburger Unternehmen das Rüstzeug an die Hand, um sich im Zukunftsmarkt 3D-Druck strategisch zu positionieren, so Schmidt-Trenz bei der Vorstellung des Analysepapiers „3D-Druck. Potenziale und Herausforderungen für die Hamburger Wirtschaft“ im Rahmen eines Besuchs bei der Firma KCI KompetentCenter INNOVATION. Das Unternehmen berät nicht nur in Sachen 3D-Drucker, sondern übernimmt auch den Vertrieb und Service für seine Kunden. Der Geschäftsführende Gesellschafter Ralf Siebert sagte: „Obwohl die 3D Druck-Technologie schon über 25 Jahre alt ist, liegt die globale Nutzung aller Branchen noch vor uns. Trotzdem gebe es nicht eine „ALL-IN-ONE Lösung“, sondern die Anforderung jeder Branche und jedes Unternehmens sei sehr individuell.
Die Hamburger Unternehmen erwarten laut den Umfrageergebnissen im vorgestellten Analysepapier zukünftig einen steigenden Einfluss des 3D-Drucks auf alle Geschäftsbereiche, insbesondere auf Transport und Handel. Aktuell setzen sich am intensivsten die Unternehmen des produzierenden Gewerbes und der Informations- und Kommunikationsbranche mit der neuen Technologie auseinander.
Schmidt-Trenz:
3D-Druck hat direkte oder zumindest indirekte Auswirkungen auf alle Branchen, denn er verändert klassische Wertschöpfungsketten. Wenn beispielsweise durch den zunehmendem Einsatz des 3D-Drucks vor Ort Transportvolumina sinken und es gleichzeitig einen steigenden Bedarf an 3D-Druck-Rohstoffen gibt, verschieben sich globale Warenströme und damit Logistikabläufe und Außenhandelsketten.
Das habe Einfluss auf Hamburg als Hafen- und Handelsstadt und Logistikstandort.
Quelle: Hamburger Handelskammer