Kulzer stellt im Herbst in verschiedenen Städten seinen neuen Dental-3D-Drucker cara Print 4.0 in Workshops vor. Zahntechniker können so direkt im Labor mehr über die Technik des Druckers und dessen Anwendungsgebiete erfahren und Drucke ausprobieren. Das Kulzer Team erklärt dabei allen Teilnehmern die gesamte Arbeitsweise von der digitalen Datei bis hin zum fertigen Produkt.
Zu Gast im Labor
Mitte Juni lud ZTM Michael Schreyer zur Veranstaltung in sein Labor Dental-house.design e.K. in Bayreuth ein. Neben dem cara Print 4.0 kamen auch das dazugehörige Polymerisationsgerät HiLite Power 3D sowie die cara Print CAM Software zum Einsatz. Ein Teilnehmer aus Erlangen erzählte:
„Heute habe ich den gesamten 3D-Druckprozess hautnah miterleben können und anhand praktischer Beispiele erfahren, welches Potenzial in dieser Technik liegt. Die Referenten haben uns die einzelnen Schritte dabei sehr detailliert erklärt.“
Peter Pietsch, Technischer Berater Digital Services bei Kulzer, ging zunächst auf die Eigenschaften des 3D-Druckers ein. „Der cara Print 4.0 basiert auf dem DLP-Verfahren, bei dem eine ganze Schicht mit nur einem Blitz gehärtet wird“, erklärte der Experte. „Daher ist er schneller als andere 3D-Druckverfahren und sehr präzise.“ Für jede Anwendung stellt Kulzer dima Print Materialien bereit, deren technische Eigenschaften optimal auf das Anwendungsgebiet, wie beispielsweise Modelle und individuelle Löffel, sowie auf das Gerät abgestimmt sind.
Druck-Workflow Schritt für Schritt
Mit einem Beispieldatensatz für eine Schiene wurden die Teilnehmer Schritt für Schritt durch den Druck-Workflow geführt. Dabei konnten sie auf einem großen Bildschirm verfolgen, wie der STL-Datensatz in die cara Print CAM Software übertragen und dort genestet wurde. Anschließend wurden die Stützstrukturen angebracht, bevor die Datei an den cara Print 4.0 übermittelt und der Druckvorgang gestartet wurde. Sabine Dingens, Technische Beraterin bei Kulzer, reinigte die Schiene ordnungsgemäß und polymerisierte sie danach mit dem HiLite Power 3D. „Eine Polymerisationsdauer von zweimal fünf Minuten gilt hier als Standard“, so Dinges. „Schrumpffaktoren sind schon miteinberechnet.“ Das Ergebnis: In der gedruckten Schiene waren selbst feinste Details erkennbar und auch die glatte sowie homogene Oberfläche überzeugte die Teilnehmer – und das bei nur rund einer halben Stunde Druckzeit.
Expertentipps
Für optimale Ergebnisse ist vor allem die Reinigung des cara Print 4.0 nach jedem Druck entscheidend. „Befinden sich Rückstände auf der Bauplattform oder in den Materialschalen, kann es passieren, dass diese nachfolgende Arbeiten verschmutzen und die Oberflächenhomogenität beeinträchtigen“, so Pietsch. Wichtig sei ebenfalls, das gedruckte Objekt nur mit geeigneten Kunststoffsschabern und -klingen von der Bauplattform zu lösen. „Andere Materialien wie zum Beispiel Metall würden diese beschädigen.“ Bevor es ans Polymerisieren geht, werden die Objekte zudem in zwei Isopropanol-Bädern gereinigt. Markus Paul, Zahntechniker aus Falkenstein:
„Die Tipps und Tricks, die wir zum Umgang mit dem 3D-Drucker und seinen Ergebnissen bekommen, finde ich sehr hilfreich. Ich selbst arbeite mit einem 3D-Drucker, wusste aber zum Beispiel nicht, dass man die Stützstruktur auch vor dem Polymerisieren entfernen sollte.“
Termine und Anmeldung
Mittwoch, den 13.09.2017 in Bous
Freitag, den 29.09.2017 in Hagen
Freitag, den 29.09.2017 in München
Mittwoch, 08.11.2017 in Hagen
https://youtu.be/RiiyJB3ld6U